Fünf Fehler, die du im ersten Jahr in der Psychiatrie vermeiden sollst

Fünf Fehler, die du im ersten Jahr in der Psychiatrie vermeiden sollst

Published: 04.07.2024

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Author: Psychiatrie St. Gallen

Das erste Jahr in der Psychiatrie kann aufregend und herausfordernd sein. Hier sind fünf häufige Fehler, die du vermeiden solltest, um einen erfolgreichen Start hinzulegen:

 

1.    Ignorieren von interdisziplinärer Zusammenarbeit 

Ein häufiger Fehler bei frischen Assistenzärzten in der Psychiatrie ist, dass sie es zu häufig vergessen mit anderen Fachleuten wie Psychotherapeuten, Pflegekräfte und Sozialarbeiter das weitere Vorgehen gemeinsam zu besprechen. Besonders bei der Behandlung von psychisch kranken Menschen ist es wichtig, dass alle involvierte zu jedem Zeitpunkt ein gemeinsames Verständnis über dem aktuellen vorgehen und geplantem Procedere haben.

 

2.    Unterschätzen der Bedeutung von Selbstpflege 

Die Arbeit in der Psychiatrie kann emotional und mental anstrengend sein. Wer seine eigene Selbstpflege vernachlässigt, riskiert langfristig ein Burnout. Entscheidend sind regelmässige Soziale Kontakte, ausreichend Schlaf und gesunde Freizeitaktivitäten. Eine tolle Möglichkeit für Sozialisierung sind die Expats-Gruppen wie Internations und Meetups. In unserer Klinik gibt es unter Assistenzärzten auch eine eigene WhatsApp Gruppe, in welcher regelmässig Verabredungen für Afterwork-Drinks gemacht werden.

 

3.    Zu schnelles Urteilen 

Vermeide vorschnelle Urteile oder Diagnosen. Nimm dir Zeit, um die Psychopathologie gründlich zu verstehen und überprüfe regelmässig die Kriterien für Diagnosestellung in der ICD-10 Klassifikation. Dies führt zu präziseren Diagnosen und effektiveren Behandlungsplänen.

 

4.    Nicht ausreichend Dokumentieren 

Dokumentation in der Psychiatrie dient nicht nur der Nachvollziehbarkeit deiner Arbeit, sondern ist auch eine rechtliche Absicherung. Besonders wichtig ist es die Suizidalität-Einschätzung und die Aufklärung über dem Nebenwirkungsrisiko der Psychopharmaka nach jeder Sitzung sauber zu dokumentieren. Darüber hinaus gibt es bei bestimmten Medikamenten spezielle Aspekte wie Fahreignung und Suchtpotenzial, die immer gut aufgeklärt und dokumentiert werden müssen.

 

5.    Zu späte Planung der Psychotherapie-Weiterbildung

Gerade im ersten Jahr ist es wichtig, deine Weiterbildung gut zu planen. Anders als in vielen osteuropäischen Ländern, ist deine Weiterbildung in der Schweiz nicht von oberen Instanzen organisiert. Es ist deine eigene Verantwortung frühzeitig die Psychotherapie-Weiterbildung zu beginnen, an den Basisunterrichten Teil zu nehmen und deine Rotationen zu planen. Eine Übersicht über den Voraussetzungen für das Erlangen eines Facharzttitels aus Psychiatrie und Psychotherapie findest du hier

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